Wie soll die Schule mit Pandemie, Krisen und Co. Aussehen?
Rückblick auf die Corona-Pandemie
Als Corona losging, waren wir täglich in der Schule hier in Sachsen-Anhalt. Doch von einem zum anderen Tag war plötzlich alles anders. Kein Unterricht mehr im Klassenzimmer, sondern alles nur noch online. Das klingt im ersten Moment ganz toll, aber die Bedingungen, in denen wir leben, waren auf die ganze Situation nicht vorbereitet. Auf dem Land gab es weiterhin schlechtes Internet, sodass die Verbindung immer abbrach und eine Online-Teilnahme sehr schwierig war.
Trotzdem waren wir am Anfang alle sehr positiv gestimmt. Aber schnell haben wir gemerkt, dass wir kaum noch was vom Unterricht verstehen und auch der Kontakt zu Schulkameraden und Freunden haben wir verloren. Viele Freunde und Mitschüler*innen fühlten sich echt allein und überfordert. Trotzdem haben wir versucht, das Beste daraus zu machen. Die Lehrer haben sich für ihre unterschiedlichen Fähigkeiten ganz große Mühe gegeben, aber unser Schulsystem ist einfach nicht für so eine pandemische Lage vorbereitet.
Wie kann das Schulsystem 2035 aussehen
Bis 2035 muss sich das Schulsystem total verändern, damit wir besser auf die veränderten und auch kritischen Situationen reagieren können und wir und die nachfolgenden Generationen optimal auf die Welt von morgen vorbereitet sind.
Besseres Internet und Digitalisierung:
Gerade im im ländlichen Raum von Sachsen-Anhalt muss das Internet einfach besser werden. Jeder sollte Zugang zu schnellem und ausreichenden Internet im privaten und öffentlichen Raum haben. Außerdem sollte es für alle Schüler*innen einen vernünftigen Internet-Tarif geben. Auch sollte jeder Mitarbeiter*in und jede Schüler*in über ein Laptop oder ähnliches digitales Endgerät zur Verfügung gestellt bekommen. Durch die Schultechnik kann sichergestellt werden, dass jeder alle Schüler*innen Zugang zu den digitalen Lernplattformen bekommt und einfach bedienen kann. Dann kann das Lernen für Schüler*innen und Lehrer*innen Spaß macht.
Individuelles und praxisnahe Lernen:
Der Unterricht sollte mehr auf die Bedürfnisse, Bedarfe und Interessen der Schüler*innen eingehen. Es wäre sehr hilfreich, wenn sich die Lehrpläne an die Stärken und Tempo der Schüler*innen orientieren. Dabei sollte die Schule mehr praktisches und praxisorientierte Wissen vermitteln. Damit das gut funktioniert, sollte mehr vom Frontalunterricht in Projektarbeit, Praktika und Kooperationen mit Unternehmen geändert werden. So könnten junge Menschen schon früh praktische Erfahrungen sammeln und herausfinden, welche Berufe, Tätigkeiten oder Studium die Schüler*innen wirklich interessieren.
Mentale Gesundheit und soziale Fähigkeiten:
Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig mentale Gesundheit ist. Schulen sollten Programme zur Förderung der mentalen Gesundheit und des Wohlbefindens anbieten. Auch soziale Fähigkeiten wie Teamarbeit, Kommunikation, Medienkompetenz und Konfliktlösung sollten stärker gefördert werden, um uns auf die zwischenmenschlichen Herausforderungen des Lebens vorzubereiten. Dabei sind Schulsozialarbeiter*innen und auch andere Vereine und Verbände für junge Menschen gute Helfer und Unterstützer. Dafür muss das Schulsystem muss unbedingt flexibler werden, um auf unvorhergesehene Ereignisse wie Pandemien, Krisen und Krieg schneller reagieren zu können. Außerdem sollte Resilienz, also die Fähigkeit, mit Krisen umzugehen, ein stärkerer Bestandteil des Lehrplans sein.
Nachhaltigkeit und globale Verantwortung:
Auch haben die letzten Jahre gezeigt, dass unsere Welt viel verletzlicher ist. Daher müssen in unserer Bildung auch auf Themen wie Klimakrise, nachhaltige Entwicklung und technische Erneuerungen eine zentralere Rolle spielen. Schüler*innen sollten lernen, wie sie nachhaltig leben und handeln können. Themen wie Umweltschutz, soziale Gerechtigkeit und globale Zusammenarbeit sollten regelmäßig behandelt werden.
Die Corona-Pandemie war für Schüler*innen besonders im ländlichen Raum eine echt harte Zeit, aber sie hat uns auch gezeigt, wie wichtig es ist, unser Schulsystem zu modernisieren und zukunftssicher zu machen. Wenn wir unser Schulsystem verändern, können wir ein Bildungssystem haben, das uns bestens auf die Herausforderungen und Chancen der Zukunft vorbereitet.
Der MDR-Podcast „Digital Leben“ zum Thema “ BILDUNG DER ZUKUNFT – So stellt sich ein Schüler aus Magdeburg die Schule 2035 vor“, der gemeinsam mit den jungen Menschen aus diesem Workshop entstanden ist.